Portrait Werner Trenkelbach

Werner Trenkelbach
Werner Trenkelbach

Als zweites Kind der Familie Otto und Erna Trenkelbach wurde er am geboren. Sein Vater Otto war als ungelernter Bergmann tätig und hat Untertage gearbeitet. Er wurde durch Firstfall im April 1942 am Kopf verletzt und ist im August desselben Jahres an den Folgen gestorben. Schutzhelme gab es zu jener Zeit noch nicht.
Seine Mutter Erna, geb. Brumme, stammte aus etwas s.g. „besseren Verhältnissen“, ihr Vater war Schmiedemeister und Tages-Betriebsleiter in Pöthen.

Er wurde in die damals neugebaute Schule, Holzstr. 5, eingeschult. Nach der 8. Klasse ging er auf Wunsch seines Großvaters in die Lehre des Schuhmachers, Paul Stößel, (Wezenmann). Aber sein Lehrmeister Max Stößel (Sohn) wurde schon nach wenigen Wochen in den Kriegsdienst eingezogen, beim Innungsobermeister in Mühlhausen konnte er sie weiterführen.

Nach dem Tod seines Vaters , wurde er für die Wehrmacht gemustert und musste die Gesellen Prüfung vorzeitig ablegen.

Wenig später im selben Jahr kam er, wie viele andere Jugendliche in dieser Zeit, in den Arbeitsdienst nach Oberwaid (Hohe Rhön). Weihnachten wurde seine Abteilung über Wien nach Kroatien verlegt, um Eisenbahnschienen zu reparieren. Partisanen zerstörten sie regelmäßig in der Nacht. Dabei hatte er das erste Mal Kontakt mit kriegerischen Handlungen. Vier Monate später wurde er in die faschistische Wehrmacht eingezogen und noch im gleichen Jahr dem „Infanterieregiment 47“ zugeteilt.

Als Reserve Regiment für Russland führte sein Weg über Finnland, Dänemark, Süd-Frankreich in die Normandie. Er erlebte dort die Invasion der Alliierten und wurde wenig später beim Rückzug bei Aachen verwundet. Am ist er bei Hagenau Vogesen in amerikanische Gefangenschaft geraten und wurde in das Lager 404 bei Marseille (Frankreich) verbracht. Dort herrschte unsagbarer Hunger, so wie zuvor in den deutschen Konzentrationslagern. Durch Fälschen seines Ausweises und falscher Information über Verwandtschaft in Kassel, konnte er als Minderjähriger am in die Westzone der Alliierten aus der Gefangenschaft entlassen.

Bei der Übergabe durch die MP`s und der gut durchdachten Wahl der Information, sowie der Geistesgegenwertigkeit des ahnungslosen sogenannten Onkels, eines Herrn Müller aus der Bahnhofstr. in Kassel, ist es zu verdanken, dass er von dort aus illegal bei Nacht und Nebel die Alliierten-Grenze nach Thüringen überschreiten konnte. Auch dabei hatte er noch einmal viel Glück, denn er wurde von einem russischen Offizier entdeckt, der ihm aber als fasst Verhungerten (Brot und Speck) aus seiner Manteltasche gab.

Durch ein russisches Arbeitsamt in Schlotheim wurde er für zwei Jahre dienstverpflichtet und musste bei der Witwe Stößel Schuhe reparieren.

Ab dem bis zum war er im Kaliwerk Volkenroda tätig.

Durch die Schrecken des Krieges gezeichnet wollte er, wie viele andere auch, einen neuen Staat errichten der auf Frieden und Freundschaft der Völker beruht und der den Menschen in der neu gegründeten DDR Gleichberechtigung und Wohlstand bringen sollte.

Um dieses zu verwirklichen, ging er in die SED und wurde Parteisekretär in Pöthen, später war er für die Grube Volkenroda tätig. Während dieser Zeit hat er ehrenamtlich für die Gemeinde Menteroda gearbeitet. Unter anderem initiierte er die Bewohner der Ernst-Thälmann-Straße zur Befestigung und Ausbau dieser Straße, er konnte mit Hilfe der Mitglieder der Feuerwehr das alte Feuerwehrhaus in der Holzstraße bauen lassen, er konnte die Bewohner der Holzstraße zum Ausbau der Abwasserleitung animieren und schrieb die erste Chronik zum Kaliwerk Volkenroda.

Im Frühjahr wurde er von einem schweren Schicksalsschlag getroffen, zwei seiner Kinder verunglückten tödlich. In seiner Trauer stürzte er sich in die Arbeit. Er besuchte regelmäßig die Parteischule und Lehrgänge, um mehr für die Bevölkerung tun zu können.

Irgendwann erkannte er, dass das Erlernte nicht mit den politischen Interessen einiger Parteigenossen in Einklang zu bringen war. Anfangs sorgte er mit dafür, dass Genossen die sich am Volkseigentum bereicherten, verurteilt wurden. Später im Jahr gab er die Funktion als Parteisekretär auf und ist als einfacher Arbeiter bis zu seiner Rente in die Grube Volkenroda gegangen.