Menteroda Chronik eines Dorfes [http://menteroda.npage]
Vaters Entwurf einer neuen Chronik
Vorwort
Hallo liebe Leser, auf den folgenden Seiten finden Sie eine
Kopie zum Entwurf zur neuen Chronik welche von meinem Vater Werner
Trenkelbach erstellt wurde.
Viel Spaß beim lesen!
Hinweis: Ich halte korrekte Rechtschreibung auch für ein
Gebot der Höflichkeit und des Respekts gegenüber dem Leser. Dennoch bitte
ich Sie die Rechtschreibung zu entschuldigen, da es sich um eine originalgetreue
Kopie des Entwurf handelt.
Nach dem Sie den Entwurf geöffnet haben, finden Sie einen Button mittig, um zur nächsten Seite zu wechseln.
Leere Seiten wurden ausgelassen.
Die Bilder haben zusätzliche Bildbeschreibungen erhalten insofern diese nicht schon vorgegeben waren.
Ach ja, den Entwurf habe ich noch nicht fertig abgeschrieben, es
sind nur einzelne Seiten. Aber in der nächsten Zeit werden weitere
Seiten und Bilder folgen.
Vorwort zur Chronik
Menteroda, den
Liebe Leserinnen und Leser,
was sie hier isehen, ist das Ergebnis von sehr viel Arbeit.
Mein Vater Werner Trenkelbach hat bis sicherlich
mehrere hundert Stunden Zeit investiert.
Er forschte in Kirchenbüchern und Dokumenten, befragte die Bürger von
Menteroda und schrieb die erste Chronik
„50 Jahre Kaliwerk Volkenroda“ (von Menteroda)
Eine erste Ortschronik von Menteroda hat ein Herr Weinauge geschrieben
[diese wurde nie veröffentlicht], welche er mit nach Olpe in
Westdeutschland nahm. Nach Auskunft seiner Schwiegertochter habe sie nach
dem Tode ihres Schwiegervaters, „das Zeug verbrannt da es viele Jahre nur
rumgelegen hat“.
Eine weitere Chronik sollte nach
in Zusammenarbeit mit Karli Schultz
entstehen, welcher alle Unterlagen in Kopie von meinem Vater erhielt.
Ein Austausch seinerseits, wie vereinbart, wurde aber nie durchgeführt,
da er leider sehr früh verstarb.
Alle Dokumente die mein Vater aus dem Hauptarchiv der DDR in Dresden,
dem Landesarchiv Schloss Friedenstein in Gotha und der umliegenden Umgebung
Menterodas, zusammengetragen hatte, lagen viele Jahre im Gemeindearchiv
und waren in den Zeiten der Wende in Vergessenheit geraten.
So haben unwissende Bürger während der Wendezeit das ganze Archiv aus dem
Haus „Rat der Gemeinde“ in die naheliegende Baracke an der Schule bringen
lassen. Dort verbrachten diese Akten und Dokumente einige Jahre und
begannen zu modern. Kurz vor dem Abriss der Baracke, lies der damals
Verantwortliche alle Unterlagen verbrennen.
Durch diese Ignoranz, ein unwiederbringlicher Verlust!
Mir ist bekannt, dass der Sohn von Karli Schultz, Dr. Hans-Peter Schultz
im Jahr an einer neuen Chronik gearbeitet hat. So wie ich annehme,
im Internet auf den Seiten des Ortes Menteroda zu finden ist.
[http://www.menteroda.de/]
Der Vollstädigkeitshalber möchte ich erwähnen, dass eine Chronik
„75 Jahre Kaliwerk Volkenroda“
herausgegeben wurde, welche im Wesentlichen
eine überarbeitete Kopie der Chronik
„50 Jahre Kaliwerk Volkenroda“ ist.
An dieser Stelle möchte ich mich bei den Bürgern bedanken, die so wie
Thrutchen Brehm, unserm ehemaligen Pfarrer Herrn Simon und ... aktiv
mitgearbeitet haben.
Mein Vater übergab mir Lutz Müller geb. Trenkelbach seine Unterlagen um
seine Arbeit fortzuführen, sie zu verfollständigen und zu veröffentlichen.
Im Vergleich zu meinem Vater habe ich bis jetzt nur an wenigen Abenden und
Feiertagen Zeit gefunden diese Chronik zu überarbeiten. Dennoch hoffe ich
mit dieser Ausgabe mehr Licht in die Vergangenheit von Menteroda bringen zu
können.
Ich wünsche mir, dass aus dem hier zu Lesenden bei vielen Bürgern das
Interesse für ihr Heimatdorf Menteroda wieder neu erwacht und sie mit
Handanlegen, damit ein weiteres Stück Geschichte nicht in Vergessenheit
gerät. Deshalb bin ich für jedes Bild und für jede Geschichte dankbar,
die Sie lieber Leser der Nachwelt zur Verfügung stellen möchten.
Dies habe ich gern getan, damit Sie profitieren können von dem Reichtum an
Informationen, die mein Vater für Sie und die kommenden Generationen zusammengetragen hat.
Herzlichen Dank
Lutz Müller
Hinweis: Die im Text durch Pünktchen (...) gekennzeichneten Bürger, werden sobald wie sie aktiv mitarbeiten an der Chronik, ergänzt!
Entwurf einer neuen Chronik
Als Gemeindevertreter und Ortschronist habe ich zu DDR–Zeiten,
so 1½ Jahrzehnte an der Aufarbeitung der Geschichte von Menteroda mitgearbeitet
welche ich nach der Wende nicht weiter geführt und beendet habe.
Da es zur Geschichte von Menteroda sowohl in
den Äußerungen
der Verantwortlichen des Ortes, als auch allgemein in der Bevölkerung
viel zuviel Unklarheiten gibt, die sich nicht auf einander abstimmen lassen,
sich zum Teil sogar widersprechen und ich aber im Besitz von einigen
Unterlagen bin, die einige Klarheit in die Vergangenheit und Geschichte
Menterodas bringen können, möchte ich noch einmal den Versuch
unternehmen die Geschichte von Menteroda klarzustellen.
In Menteroda war man allgemein der Auffassung, dass im Jahre
eine Feier zur Ersterwähnung statt finden könnte und man berief
sich dabei auf Urkunden die angeblich nicht mehr vorhanden waren.
Auf Bitten des Bürgermeisters habe ich in der ersten Hälfte
der 70´ Jahre angefangen Quellen
zu suchen die ein Beleg dafür
sein können, dass Menteroda eine schon fast 1000 jährige
Vergangenheit hinter sich hat, so dass man diese Erkenntnisse
auch belegen kann.
Unter anderem habe ich in den vorhandenen schriftlichen Unterlagen
der Gemeinde Menteroda, die in einem Raum des Bürgermeisteramtes
unvollständig zusammengestellt
waren, gesucht. Viele Seiten wurden von der damaligen Kreisverwaltung
[70´Jahren], weg getragen, wodurch sie für mich
schlecht zugänglich und zum Teil auch unauffindbar waren.
Bei den entsprechenden Organen des Kreises Mühlhausen durfte
man mit wenig Entgegenkommen rechnen.
Entwurf einer neuen Chronik
Ich habe dennoch die Suche nach einer im Volksmund von Menteroda
immer wieder genannten Chronik des Ortes Menteroda über mehrere Jahre
fortgesetzt. Durch befragen von älteren Bürgern, durch Leute die
in früherer Zeit in Menteroda öffentliche Ämter inne hatten,
wurde immer wieder
fast übereinstimmend die Meinung vertreten, dass der ehemalige Lehrer
der Gemeinde Menteroda Herr Theodor Weinauge der letzte Ortschronist, oder
zu mindest Aufschreiber der Geschehnisse im Ort, gewesen sei und dessen
Nachkommen etwas über die vermeintliche Chronik von Menteroda
Auskunft geben könnten.
Mit der stellvertretenden Bürgermeisterin
in den 70´ und 80´Jahren
Frau Thrutchen Brehm, habe ich gemeinsam alle zugänglichen Unterlagen
die sich in der Gemeinde befanden durchgesehen. Wir haben einiges Material
über den Ort gefunden, jedoch keine eindeutigen Uhrkunden oder
Schriftstücke zur Entstehung oder dem Alter des Dorfes.
Mit den Nachkommen des Herrn Theodor Weinauge hatte
ich mich in Verbindung gesetzt. Die Familie Weinauge verließ
die damalige
Ostzone und lebte inzwischen im Sauerland. Herr Gerhardt Weinauge gab mir
zu verstehen, dass in dem Nachlass und Besitz der Familie Weinauge keinerlei
Unterlagen über eine Ortschronik vorhanden sei.
Auf Grund von Hinweisen aus der Bevölkerung,
habe ich mit dem in Menteroda tätigen Pfarrer Herrn Simon gesprochen
um in der Kirchenchronik zu Menteroda nach Hinweisen für eine
vorhandene Chronik von Menteroda zu suchen.
Ich durfte im Archiv der Kirchgemeinde Menteroda
welches sich im Pfarrhaus befindet einige Zeit arbeiten und die kirchlichen
Unterlagen einsehen, unter anderem in ein handschriftliches Werk, dass sich
in etwa „Chronik der Kirche von Menteroda“
nennt, und mir einige Notizen daraus machen.
Leider musste ich feststellen, dass diese Kirchenchronik von
Menteroda erst im Jahre vom damaligem Pfarrer
angefangen wurde.
In Bezug auf Menteroda steht dort geschrieben, dass eine nicht mehr
vorhandene Urkunde Aufschluss gibt, über die Entstehung und
Ersterwähnung des Ortes Menteroda.
Entwurf einer neuen Chronik
In dieser nicht mehr vorhandenen Urkunde soll die Ersterwähnung
von Menteroda im Jahr belegt sein.
Man hatte sich also schon zur damaligen Zeit damit
abgefunden, dass es die entsprechenden Unterlagen nicht mehr gibt und
stützt sich dabei auf Äußerungen die zum Teil wahr,
zum Teil auch nur angenommen, eben die Ersterwähnung von Menteroda
auf das Jahr datiert. Wie sich später
herrausstellt liegt hier eine Verwechslung der handschriftlichen Zahlen vor,
es muss richtiger heißen und die Urkunde
hat die Ersterwähnung von Menteroda nicht zum Inhalt.
Nach dem ich im Archiv der Kirche nachgesehen hatte,
habe ich versucht etwas über Urkunden zum Ort Menteroda zu finden und bin
dabei zum Erfolg gekommen.
Nun möchte ich als aller Erstes zeigen, das Frau
Brehm und ich zu dieser Zeit versucht haben über amtliche Wege etwas
über die Ersterwähnung von Menteroda in Erfahrung zu bringen.
Wir wanden uns deshalb an die Außenstelle Gotha des
Landesarchivs von Thüringen.
Bei einen persönlichem Besuch hat man uns dort auch Unterstützung zugesagt.
Und hier eine erste Antwort die folgendermaßen dargestellt wird und die ich im vollen
Text übernehme, und nicht weiter anführe.
Herr Werner Trenkelbach
Holzstraße 18
5705 Menteroda
Sehr geehrter Herr Trenkelbach!
Heute komme ich auf Ihren Besuch bei uns zurück und will Ihnen auf
Ihre Frage nach der ersten urkundlichen Erwähnung von Menteroda antworten.
Ich kann leider auch nur hinweisen auf die Urkunde, die Rudolphi in
seiner „Beschreibung des Fürstentums Sachsen − Gotha“, , Bd. II S.
266 veröffentlicht hat unter der Überschrift: “Konsens Landgraf Hermanns
Thüringen und Pfalzgrafen zu Sachsen über Berteroda und Menteroda“. Diese
Urkunde ist von Rudolphi datiert auf . Dieses Datum ist natürlich
falsch, weil Landgraf Hermann von bis regiert hat. Deshalb wird
die Urkunde später in der Literatur teils auf , teils auf datiert.
Nun soll sich ja das Original dieser Urkunde im Staatsarchiv Dresden unter
Nr. 168 befinden (so jedenfalls angegeben in der Zeitschrift für Thüringische
Geschichte und Altertumskunde, Bd. 6, S. 309). Vielleicht schreiben
Sie einmal an das Staatsarchiv Dresden in 8060 Dresden, Archivstraße 14.
Dort müsst man an Hand des Originals der Urkunde genauer feststellen können,
welches denn die richtige Jahreszahl ist.
Sie erwähnten bei Ihrem Besuch eine angebliche Kaufbestätigung betr.
den Inhalt genannter Urkunde aus dem Jahre . Darüber habe ich jedoch
nichts ermitteln können. Weder in der Literatur über Kloster Volkenroda
noch in den bei uns vorhandenen Urkunden über das Kloster
ist eine Kaufbestätigung von erwähnt oder zu finden.
Weiter habe ich mir notiert: Regesten der Mark Meißen, .
Diese Regesten sind bei uns nicht vorhanden, wohl aber im Staatsarchiv
Dresden, so dass Sie auch deshalb dort nachfragen müssten.
Im Übrigen ist zu Menteroda kurz folgendes zu sagen:
als Siedlung gegründet etwa 10.—12. Jahrhundert im Zuge des
hochmittelalterlichen Rodungsausbaus (daher der Name Menteroda).
Im 14. Jahrhundert als Ortschaft aufgegeben, ob infolge von
Kriegseinwirkung oder aufgrund ungünstiger Ertragslage mag dahingestellt
bleiben. Seitdem galt Menteroda als Wüstung ; trotzdem war der Ort niemals
ganz entvölkert, denn es gab dort ein Vorwerk (Wirtschaftshof) des Klosters
Volkenroda. Als solches wird Menteroda erwähnt (vgl. Bernhard Klett,
Kloster Volkenroda, in: Pflüger, Thüringer Heimatblätter 4, 1927, S.256).
Im Jahre wurde das Kloster Volkenroda säkularisiert, d.h. in ein
kurfürstliches Amt verwandelt. erging ein Beschluss der kursächsischen
Säkularisationskommission, dass Menteroda zusammen mit anderen wüsten Dörfern
als Siedlung und Ortschaft wieder erstehen soll. (Staatsarchiv Weimar,
Geheimes Archiv Gotha, RR I 25
Entwurf einer neuen Chronik
Letzt endlich konnten unsere Bemühungen aber doch einen
Erfolg aufweisen, den Hinweisen aus dem Archiv Meißen folgend, wanten wir
uns an das Staatsarchiv der DDR in Dresden, Archivstraße 14.
Von diesem Staatsarchiv erhielten wir die immerwieder
beschriebene und erwähnte Urkunde in den von Kloster Volkenroda und dazu
gehörigen Orten die Rede ist und in der auch Menteroda mit erwähnt sein
soll, als Abschrift, die ich der Darstellung der Geschichte Menterodas
beifügen möchte. Bild 2)
Urkunde , Kloster Volkenroda und dazu gehörigen Orte
SW-Kopie Staatsarchiv Dresden
Bild 2
Etwa im erhielten wir, nach unseren
Bemühungen, vom damaligem Staatsarchiv in Dresden eine Abschrift von der
Urkunde von die in alt Latein geschrieben ist und die ich ebenfalls
mit beifüge. Bild 1)
Ich habe weiterhin die Abschrift der Originalurkunde
über die Ersterwähnung von Menteroda die schließlich im
da ist
und deshalb erstmals eine schriftliche Ersterwähnung des Ortes Menteroda
darstellt.
Entwurf einer neuen Chronik
Sie ist einmal in der damaligen Schreibweise vorhanden und sie ist
weiterhin in einer Interpretation des Textes in Hochdeutsch wiedergegeben.
Urkunde , SW-Kopie Staatsarchiv Dresden
Bild 3
... Original Abschrift ...
... Die Tabelle enthält Zeile für Zeile (1—6) den Text
den Sie oben in der Urkunde sehen. ...
1
Wir Fredrich von Wangenheim Cerstan von Wyczeley bin Jan von legeveldt
Reynhart Rost und Dytherich von Wyczeley bin
2
Ritter bekenne effentlichen an desem daz wir doch beteWille dez
ig xxxxxx vaters Hern Hermans von
3
Spangenbg aptes und dez conventes gemeßetn zu Volkolts Volkolderode
of eyn teyl und Hern Frederiches von
4
Ebeleybin monches da selbens of dezanderteyl haben geret und
geteydinget = dz der selbe her frederich sich vorczhyet
5
aller gulde dy ome bewist warn habe solde an dem vorgenant Closters =
und en der vorgenant apt meet rate Wille.
6
Wissen der gecze samenuge dorch nucz und name dez Closters seczet
und hat gesaczt czu eyme Hofemeyste zu
Entwurf einer neuen Chronik
... Original Abschrift ...
... Die Tabelle enthält Zeile für Zeile (7—22) den Text
den Sie oben in der Urkunde sehen. ...
7
meynharterade = da her von gehorsam sincz aptes der xxxxx es und
hernach wer da eyn apt Wert sal seczen und der
8
guthe dy darin gehorn an lande an grase met funfczig ackern holczes
dy ome bereyte bewiset sin sal gebruche wil
9
her lebet und sal dez andern hotzes nicht gebruche ane xxxx und Wille
eynes der ome da bebe = Duch
10
ist gancz daz der apt ome sal gebe wacz dem Closte prister ader
bruche xxxxxxxxxx der he bedarfe in deme hofe alz
11
der apt und dy samenuge erkenne daz sy ome nucze sin = Her sal ouch
den hof bessere und verteydinge met
12
rate sines = Duch sal der selbe her friderich xxxxx keyne gulde vom
hofe gebe noch keyne gulde schulde
13
uf den hof sal adermache da vone der hof ader daz Closter sal xxxxx
mochte werde noch sine xxxxxxxxxx geret her
14
sal rechene deme apte wan her wel und wy dicke her wel des jares =Alz
em georsam monch unde eyn ander hofe
15
meyster phlyt = unde in der recherunge ab he waz er oben sal en der
apt nicht bessere ome ab zu leyne = Duch
16
darf ome der apt nichtez in den hof phlege aber gebe = Duch sal der
selbe her friederich met alle dingegen tun
17
als eyn gehorsam monch ab her breche dez nicht gesehe daz man on
bessere alz eyne anderen monch = Unde allez
18
daz her hat noch sine tode daz sal ledicklichn met hofe weder
an das Closter gevalle und an keyne siner xxxx
19
Daz dese rede stete gancz gehaldn weren henge wir unse Insegel an
dese bive der da zuene sint xxxxx
20
xxx und getichtes czu eyme geczzugnisse eyme sal habe der abt und daz
zuent den andern her frederich
21
von Ebeleybin monch zu volkold vorgenante = Gegebn noch gotes gebot
dryczenhundert jar in dem fünfe
22
und sechczigeste jare an sente margerete tage der hyligen Jungvrauen.
In der Urkunde von wird Meynharterode genannt. Laut meiner
leider noch ein wenig unvollständigen Übersetzung sagt die Urkunde
folgendes:
Wir, Friedrich von Wangenheim, Christian von Witzleben, Jan von
Lengefeld, Reinhart Rost und Diethrich von Witzleben, sind Ritter,
bekennen öffentlich durch diesen Brief, dass wir durch (festen)
Willen des eigenen Vater Herrn Hermanns von Spangenberg, des Abtes
und des Konvents Vorsteher? zu Volkenroda zum einen und Herrn
Friedrich von Ebeleben, Mönches daselbst, zum anderen, geredet
haben und bezeugen,
Entwurf einer neuen Chronik
dass derselbe Herr Friedrich verzichtet auf alle Güter,
die ihm gehören und die er haben sollte vom vorgenannten Kloster
und das der vorgenannte Abt mit Rat und Wissen der ganzen
Mönchversammlung? in die Nutzung des Klosters nimmt und ihn
gleichzeitig als Hofmeister zu Meynharterode einsetzt.
In Gehorsam seines Abtes nimmt er an, und da nach soll
der Abt den Wert festsetzen und die Güter, die dazu gehören an Land,
an Weiden mit fünfzig Ackern Wald, die zu seinem Gebrauch angewiesen
sind solange er lebt und er soll eines anderen Wald nicht nutzen
nach dem Willen dessen, der ihm all das gibt.
Doch ist klar, dass der Abt ihm alles geben soll, was
dem Klosterpriester nötig ist auf dem Hofe, was der Abt und
Mönchversammlung? erkennen als nützlich für ihn. Er soll auch den
Hof bessern und verteidigen mit Rat seines Abtes.
Doch soll derselbe Herr Friedrich niemanden einen
Gulden von dem Hofe geben noch einen Gulden Schulden auf den Hof
machen, wovon weder der Hof noch das Kloster Schaden nehmen soll
noch seine (….).
Er soll dem Abt Rechenschaft ablegen wann er will im
Jahr wie ein gehorsamer Mönch und ein Hofmeister zu tun pflegt. Und
in seiner Rechnung soll ihn der Abt nicht besser stellen, sondern
ihm etwas leihen. Doch darf ihm der Abt nichts in den Hof legen
oder geben.
Doch soll derselbe Herr Friedrich mit allen Dingen tun
wie ein gehorsamer Mönch breche dies nicht dass man ihn ansehen soll
bessere als einen anderen Mönch. Und alles das er hat nach seinem
Tode soll lediglich mit dem Hof wieder an das Kloster fallen und an
keinen seiner Freunde.
Dass diese Rede stets ganz gehalten wird hängen wir
unsere Siegel an die Briefe der da zwei sind (…) und Gedächtnis zum
Zeugnis. Einen soll haben der Abt und den zweiten der andere Herr
Friedrich von Ebeleben, Mönch zu Volkenroda wie vor dem genannt.
Gegebenen nach Gottes Geburt im Jahre Dreizehnhundertfünfundsechzig
an Santa Margarita dem Tag der heiligen Jungfrauen.
Herr Werner Trenkelbach
Holzstraße 18
Menteroda
5705
Ihre Zeichen
Ihre Nachricht vom
Unsere Nachricht vom
Unsere Zeichen
Hausapparat
DDR-8060 Dresten Archivstraße 14
B:76/89
Kob./Zie.
Betreff Ersterwähnung der Gemeinde Menteroda
Die der Auskunft der Außenstelle Gotha und der Festschrift des
Kaliwerks Volkenroda entnommen Angaben stellen eine Mischung
aus Halbwahrheiten und Fehlern dar.
In der Urkunde des Landgrafen Hermann von Thüringen von
(nicht !) wurden Berterode („Bertlarode“) und Annarode
(„Onochenroda“), eine spätere Wüstung nordöstlich Menteroda,
nicht aber Menteroda selbst genannt (Staatsarchiv Dresten, 0. U.
120). Güter in den erwährten Orten gelangten damals durch Kauf an
des Kloster Volkenroda. Nach bisheriger Feststellung erscheint
Menteroda erst recht spät in der urkundlichen Überlieferung. Am
wurde die Schlichtung eines Streites oder die Besetzung
der Hofmeisterstelle des Kloster Volkenroda, in Menteroda
( „Meynhertorode “ ) beurkundet (Staatsarchiv
Dresden, 0. U. 3807). Ein auf dieser Urkunde befindliches Dorsualregest
aus dem 15. Jahrhundert erwähnt den Klosterhof („curia
Meynertorode“ ) ausdrücklich.
Hier Zeitpunkt
der Erwerbung Menterodas durch das gegründete Zisterzienser-
Kloster Volkenroda ist somit allerdings nicht gegeben.